Die Schweizer Gesundheitsversorgung steht besonders in peripheren ländlichen Regionen vor grossen Herausforderungen. In Gegenden mit niedriger Bevölkerungsdichte geht es um die Frage: Wie können kleine Spitäler, Hausarztpraxen und andere Gesundheitseinrichtungen wohnortnahe medizinische Versorgung für ihre Bevölkerung gewährleisten, mit knapper werdenden personellen Ressourcen und ohne rote Zahlen zu schreiben? Um diesen Kontext geht es auch im Simmental-Saanenland, dem Versorgungsgebiet der Spital STS AG.
Die Spital STS AG hat sich zur Weiterführung des Betriebs des Spitals Zweisimmen für die medizinische und pflegerische Versorgung im Simmental-Saanenland bekannt. Das gab der Verwaltungsrat am 17. Juli 2024 bekannt – und daran hält das Gremium fest. Dazu Thomas Straubhaar, Verwaltungsratspräsident der Spital STS AG am 25. Februar 2025 beim Treffen mit den lokalen Stakeholdern und Partnern: «Natürlich sind wir gefordert, hierfür ein funktionierendes Betriebskonzept zu erarbeiten. Wir arbeiten intensiv daran, um eine gute Lösung zu finden. Diese muss personell umsetzbar und finanziell tragfähig sein.» Als besondere Herausforderung nannte Verwaltungsratspräsident Straubhaar die anhaltende und angespannte Personalsituation, die Abhängigkeiten zum Versorgungsbedarf der Bevölkerung und die finanziellen Perspektiven. «All das müssen wir berücksichtigen», so Thomas Straubhaar.
Mit einem umfassenden Angebot
In den letzten über 15 Jahren haben sowohl die Spital STS AG als auch andere Organisationen und Player diverse Projekte ausgearbeitet – leider ohne Erfolg. Keines der Vorhaben konnte bislang umgesetzt werden. «Jetzt braucht es für das Spital Zweisimmen eine tragbare Lösung», machte Thomas Straubhaar vor dem Plenum klar. Dabei präsentierten die Projektverantwortlichen die bekannten Eckpfeiler: Erfüllt werden soll ein 24h-Betrieb mit einer noch zu bestimmenden Anzahl Betten, plus 24h-Notfallbetrieb mit Triage. Des Weiteren soll eine bedarfsgerechte chirurgische Versorgung sichergestellt sowie Sprechstunden von Fachärztinnen und -ärzten und Dialyse angeboten werden. «Neben dem Aufbau und Betrieb eines integrierten Versorgungsnetzwerks wird in einem zweiten Schritt auch die räumliche Unterbringung erarbeitet», führte Thomas Straubhaar weiter aus. «Dass wir derzeit in Varianten mit verschiedenen Szenarien denken, ist legitim und Auftrag zugleich. Nur so können wir ausloten, welches Konzept letztlich personell umsetzbar und wirtschaftlich tragfähig ist», so der Verwaltungsratspräsident. Entsprechend reichen die aktuellen Szenarien vom Ist-Zustand des heutigen Spitals Zweisimmen bis hin zu einem rein medizinischen Akutspital. Welche Rolle die Chirurgie einnehmen wird, ist noch nicht bekannt und in Abklärung. Eine wichtige Entscheidbasis für die Ausgestaltung des zukunftsweisenden Angebots sind in diesem Zusammenhang die Patientenzahlen im ambulanten und stationären Bereich und ihre saisonale Verteilung. Diesbezüglich war die Auslastung in Zweisimmen zuletzt kontinuierlich rückläufig.
Bedürfnisse und Erwartungen werden aufgenommen
In der aktuell laufenden Konzeptausarbeitungsphase nimmt die Spital STS AG alle eingebrachten Bedürfnisse und Erwartungen seitens Politik und Partnern auf und setzt diese in Kontext zum effektiven Bedarf und den vorgegebenen Rahmenbedingungen. Bei diesem Prozess steht der Verwaltungsrat der Spital STS AG nicht nur mit der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern in engem Austausch, sondern wie erwähnt auch mit den Grossrätinnen und Grossräten der Region Simmental-Saanenland, den Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten der Standortkommunen, der Maternité Alpine und der örtlich niedergelassenen Ärzteschaft. Beim Treffen haben die Projektverantwortlichen der Spital STS AG nochmals dargelegt, dass nichts unversucht bleibt, um eine Lösung zu erzielen.
Wichtigkeit der integrierten Versorgung
Für die Region Simmental-Saanenland mit 17'000 Menschen und rund zwei Millionen Logiernächten pro Jahr ist und bleibt die medizinische Versorgung herausfordernd. Die Flexibilisierung des Angebots ist eine Grundvoraussetzung für einen möglichst personell und finanziell tragbaren Betrieb des Spitalstandorts Zweisimmen. Im Verbund mit der Politik und den örtlichen Leistungserbringenden Simmental-Saanenland, dem Spital Thun und auch durch die Schaffung von eventuellen Zusatzangeboten (bspw. Pop-up-Notfall) während der Wintersaison will die Spital STS AG zusammen mit den Leistungserbringenden hinsichtlich Zukunftsmodell ein integriertes Angebot aufbauen. Ein nächstes Treffen mit den Stakeholdern und Partnern ist für April/Mai geplant.
Die komplette Medienmitteilung als PDF finden Sie hier.
Für Rückfragen:
Thomas Straubhaar, Verwaltungsratspräsident Spital STS AG
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Unternehmenskommunikation und Marketing Spital STS AG,
Markus Hirt, Telefon 058 636 21 33