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News aus der Urologie: Erste Roboter-unterstütze Abklärung der Prostata im Berner Oberland

Seit Neuestem bietet die Urologie der Spital STS AG am Spital Thun ein Roboter-gesteuertes Verfahren an (Artemis®), mit dem Prostatagewebsproben (Biopsien) gezielt entnommen werden können. 

Aus der Fusion von hochmoderner MRI-Bildgebung (Magnetresonanztomographie), die suspekte Prostataherde abbilden kann, mit Echtzeit-Ultraschall entsteht eine Computer-gestützte 3D-Prostata-Darstellung. Dies befähigt den abklärenden Arzt oder Ärztin, über einen Roboterarm in örtlicher Betäubung eine präzise Biopsie der Vorsteherdrüse durchzuführen - dies präziser als mit den bisherigen Verfahren (rein Ultraschall-gesteuerte Biopsie und kognitiv-fusionierte Biopsie, bei der die MRI-Bilder nur gedanklich auf das Ultraschallbild projiziert werden).

Mit dem neuen Roboter-gesteuerten System verfügt das Spital Thun bislang einzig im Berner Oberland über ein hervorragendes diagnostisches Mittel zur Früherkennung von Prostatakrebs. So können Patienten nun auch vor Ort von modernster Technik profitieren und bedürfen aufgrund der höheren Präzision und Zuverlässigkeit künftig im Rahmen der Abklärung weniger Biopsien als bisher.

Dennoch genügt es nicht, lediglich ein modernes und teures Gerät anzuschaffen, um qualitativ hochwertige Diagnostik anzubieten. Die Roboter-gestützte Fusionsbiopsie ist nur ein Glied einer Kompetenz-Kette aus Urologen, Radiologen, Pathologen, 3 Tesla MRI, Ultraschall und Fusionstechnik, die in den vergangenen Jahren zuerst im Inselspital und dann am Spital Thun aufgebaut wurde. Nachdem sich das Artemis®-Gerät in Studien an der Universitätsklinik bewährt hat und wir in Thun mit der Modernisierung der MRI-Abteilung seit Ende 2017 Erfahrungen in der Prostata-Bildgebung sammeln konnten, wird ein in robotischer Biopsie ausgebildeter und darin erfahrener Arzt aus dem Inselspital das Urologie-Team der Spital STS AG ab April diesen Jahres verstärken, so dass diese Kompetenz-Kette im Spital Thun nun komplett ist. Zur Qualitätskontrolle werden zudem alle vor Ort abgeklärten Fälle im interdisziplinären Prostataboard gemeinsam mit Pathologen, Urologen und Radiologen besprochen und überprüft.

Diese Fachkompetenz steht allen Oberländer Urologen zur Verfügung, die Ihre Patienten hierfür nun nicht mehr nach Bern schicken müssen. Nach der ambulanten Abklärung im Spital Thun erhalten die zuweisenden Kollegen einen detaillierten Bericht für die Befundbesprechung mit ihren Patienten in Ihren Praxen. So können diese technisch innovativen Geräte besser ausgelastet und effizienter eingesetzt werden, was allen Dienstleistern im Oberland und natürlich ihren Patienten zu Gute kommt und nicht zuletzt auch zur Kosteneffizienz moderner Medizintechnik beiträgt, wovon alle Steuerzahler profitieren.