Die Kardiologie beschäftigt sich mit der Abklärung und Betreuung von Patienten mit Herz-Kreislaufkrankheiten.
Mit den bildgebenden Verfahren werden Anatomie, Pumpleistung und Klappenfunktion beurteilt. Durchblutungsabklärungen erfolgen hauptsächlich dynamisch mit Belastungstests (Ergometrie) oder mittels Stressechokardiografie, in Einzelfällen mit einem statischen, radiologischen Verfahren, der Koronar-CT-Untersuchung.
Rhythmusabklärungen können mit diversen externen EKGs über unterschiedliche Untersuchungsdauer erfolgen (Holter, Mehrtage-EKG, R-Test) oder bei seltenen Ereignissen mit einem implantierbaren Geräte (loop bzw event recorder). Gegebenenfalls erfolgt anschliessend eine Schrittmacherimplantation.
Spezialsprechstunden (Schrittmacher- und ICD-Kontrollen, Herzinsuffizienzberatung) und eine ambulante kardiale Rehabilitation ergänzen unser Angebot.
Die Echokardiographie ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Sie gibt Aufschluss über Grösse und Pumpfunktion des Herzens sowie über die Beschaffenheit und Funktion der Herzklappen. Bei den meisten angeborenen und erworbenen Herzerkrankungen stellt sie die erste, umfassende und dynamische Abklärungsmethode dar.
Die transösophagale Echokardiografie wird bei Patienten durchgeführt, bei denen eine ungenügende Bildqualität bei der normalen transthorakalen Untersuchung vorliegt oder bei Fragestellungen, welche eine besonders gute Bildqualität zur genaueren Diagnostik benötigen (z.B. Abklärung von Hirnschlägen, differenzierte Beurteilung von Klappenfehlern oder Klappenentzündungen).
Das Belastungs-EKG dient in erster Linie der Erfassung und Dokumentation von Durchblutungsstörungen am Herzen beziehungsweise zur Abklärung von Brustschmerzen. Ebenfalls objektivierbar sind Leistung, sowie durch Belastung ausgelöste Rhythmusstörungen oder Blutdruckverhalten. Differenzierter zwischen den verschiedenen Ursachen einer Leistungseinbusse (Lunge, Herz-Kreislauf oder Muskulatur) unterscheiden kann eine Spiroergometrie.
Bei der Stress-Echokardiografie wird unter kontinuierlicher, steigender Dosis von herzstimulierenden Medikamenten die Pumpfunktion und vor allem allfällige lokalisierte Wandbewegungsstörungen als Hinweis für eine auftretende Durchblutungsstörung und somit eine Erkrankung der Herzkranzgefässe beurteilt. Ideale Abklärung bei nicht-belastbaren Patienten, solchen mit nicht aussagekräftigem EKG (z.B. Linksschenkelblock) oder vor risikoreichen Operationen.
Die Computertomografie (CT) ist schon seit Jahren eine etablierte Methode, um die Organe des Körpers zu untersuchen. Durch die technischen Weiterentwicklungen in den letzten Jahren können nun auch die Herzkranzgefässe zuverlässig beurteilt werden. Die CT kann die möglichen Verkalkungen der Gefässe, deren Durchgängigkeit und die Gefässweite darstellen. Es ist ein neues, nicht invasives Verfahren, welches ambulant durchgeführt wird. Die Strahlenbelastung wird so niedrig wie möglich gehalten. Sinnvoll ist die CT vor allem bei Patienten mit einem geringen bis mittleren Risiko (daher sollte immer die Erstbeurteilung und die Zuweisung durch einen Kardiologen stattfinden) und nur aussagekräftig, wenn keine relevanten Gefässverkalkungen vorliegen. Somit ist die Untersuchung eher für jüngere Patienten indiziert (altersabhängige Gefässverkalkungen). Die übrigen Organe des Brustkastens werden partiell miterfasst und beurteilt.
Zur Abklärung von Rhythmusstörungen stehen diverse Methoden zur Verfügung, welche sich v.a. danach richten, wie häufig Störungen auftreten oder wahrgenommen werden. Von 24-Stunden- bis zu 7-Tage-EKG (fortlaufend) kann die nötige Dauer angepasst werden. Bei sehr seltenen Rhythmusstörungen kann auch ein sogenannter event-recorder implantiert werden, welcher bis zu 3 Jahre belassen werden kann. Die Geräteabfrage kann wahlweise bei Kontrollen oder aber durch eine Fernüberwachung (Transmission via Handy-Netz) erfolgen. Zukünftig werden auch zunehmend portable, durch Patienten selbst anwendbare Geräte und Applikationen Verwendung finden.
Sollten aufgrund von Rhythmusvorabklärungen schrittmacherbedürftige langsame Pulsfolgen oder Pausen mit entsprechenden Beschwerden dokumentiert worden sein, kann eine Schrittmacherimplantation erfolgen. In einem Erstgespräch werden Grund, Ablauf und allfällige Komplikationen besprochen.
Regelmässige Kontrollen von Schrittmachern, implantierten Defibrillatoren sowie loop recordern zur Sicherstellung einer einwandfreien Funktion erfolgen in 6-12monatlichen Abständen, bei Defibrillatoren teils alternierend mit Kontrollen in der implantierenden Klinik. Der Zeitaufwand beträgt je ca. 30 Minuten.
Die ambulante Herzinsuffizienzberatung ist eine Schulung für Patientinnen und Patienten mit einer Herzschwäche und stellt eine Ergänzung zur Behandlung beim Hausarzt und dem Kardiologen dar. Ziel der Beratung ist es, mehr Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung zu erlangen, das Selbstvertrauen ins eigene Herzen zu steigern und die Lebensqualität zu verbessern.
Die Beratung gestaltet sich als persönliche Einzelberatung durch eine Herzinsuffizienzberaterin in Zusammenarbeit mit dem Kardiologen, aufgeteilt in drei Lektionen. Themen sind Selbstkontrolle von Gewicht und Wasserhaushalt, das Erkennen von Warnzeichen der Herzschwäche, das Anpassen der Medikamente sowie Ernährung und geeignete Aktivitäten.
Die Kardio-Rehabilitation ermöglicht nach einem Infarkt, einer Herz-Operation oder bei schwer belastetem Herz-Kreislauf-Risiko auch präventiv einen begleiteten Aktivitätsaufbau, befähigt und animiert zu selbständigem Kardio-Training und vermittelt das nötige Wissen zu Krankheit, Risikofaktoren und Medikamenten, um trotz Herzkrankheit angstfrei und gesünder weiterzuleben.