Bösartige Tumoren der Niere (Nierenzellkarzinom) stellen mit 2-3% aller Tumorentitäten den dritthäufigsten urologischen Krebs dar. Häufig wird der Tumor schon in frühem Stadium vom Hausarzt in der Routine Kontrolle im Ultraschall oder im Rahmen von Bildgebungen als Zufallsbefund erkannt bevor es zu Beschwerden kommt.
Wird der Verdacht gestellt und mittels Schnittbildgebung verifiziert erfolgt zumeist die operative Entfernung des Tumors. Je nach Grösse und Lage des Tumors kann die betroffene Niere erhalten werden. Die Operation kann häufig minimalinvasiv mit dem DaVinci OP-Roboter erfolgen was eine schonende Behandlung ermöglicht.
Bei grossen Nierentumoren muss i.d.R. die betroffene Niere vollständig entfernt werden. Dies geschieht häufig mittels minimalinvasiver Laparoskopie. Trotz Verlust einer Niere kann die gesunde Gegenseite häufig.
In späten Tumorstadien kann eine medikamentöse Behandlung nötig sein. Dies erfolgt dann in Kooperation mit den Kollegen der Onkologie wobei hier modernste Immun- und Target Therapeutika zum Einsatz kommen.
Es gibt unterschiedliche Gründe für die Notwendigkeit der Entfernung einer Niere. Hierzu zählen grosse Nierentumore die nicht mit einer Teilentfernung behandelt werden können. Aber auch funktionslose Nieren, die Probleme wie Schmerzen oder Infektionen bereiten müssen ggf. entfernt werden.
Hierfür eignet sich die klassische Laparoskopie. Hierbei wird im minimal-invasiven Verfahren über mehrere kleine Schnitte ein Instrumentensatz in den Körper eingebracht über den in der Tiefe operiert werden kann. Hierüber wird die Niere vollständig von den Gefässen und dem Harnleiter abgesetzt und dann über einen ca. 5cm grossen Bergeschnitt aus dem Körper geborgen.
Im Gegensatz zu offenen Operationen kann so die Wundfläche reduziert werden, es kann Blutarm und atraumatisch operiert werden. Zudem sind die postoperativen Wundschmerzen im Vergleich zur offenen Operation in der Regel geringer, die Patienten können sich schneller vom Eingriff erholen.
Für kleinere Tumoren kann je nach Lage des Tumors eine Teilentfernung erfolgen. Hierfür wird nach vollständiger Präparation der Niere der Gefässstiel der Niere kurzzeitig abgeklemmt, dann der Tumor mit kleinem Sicherheitssaum aus dem gesunden Nierengewebe herausgeschnitten. Nach ausgiebiger Wundversorgung an der Schnittstelle mit Nähten und Gerinnung-fördernden Substanzen kann nun die Blutversorgung der Niere freigegeben werden.
Für diese Operation eignet sich der DaVinci OP Roboter hervorragend. Über 5 kleine Schnitte von 0,5 bis ca. 2cm kann die Operation minimal-invasiv durchgeführt werden. Mithilfe von mehreren Instrumentenarmen und einer 3D-Kamera kann der Operateur präzise Bewegungen in einem begrenzten Operationsbereich auszuführen. Der Chirurg sitzt an einer Konsole und steuert den Roboterarm mithilfe von Joysticks und Pedalen. Bei der konventionell offenen Operation benötigt es mindestens eines ca. 20cm langen Schnitts im Vergleich. Die Vorteile einer Da Vinci-Operation sind kleinere Schnitte, weniger Blutverlust, kürzere Krankenhausaufenthalte und eine schnellere Genesung im Vergleich zum konventionell chirurgischen Verfahren.