Kinderurologie
Schon im Kindesalter gibt es eine Reihe an Gründen, warum ein Urologe konsultiert werden sollte.
Hierzu zählen vor allem Fehlbildungen, Infektionen des Harntrakts sowie Probleme mit dem trocken werden.
Bei den Fehlbildungen sind insbesondere die frühzeitige Abklärung von Hodenhochstand und Missbildungen des Genitale zu nennen. Hier ist oftmals die frühkindliche Korrektur wichtig für ein optimales Ergebnis im Erwachsenenalter.
Beim Auftreten von Harnwegsinfektionen ist neben der korrekten Behandlung auch die Abklärung der Ursache essentiell, um Rezidive und Folgeschäden frühzeitig zu verhindern.
Das Bettnässen beschäftigt viele Familien und bedarf einer geduldigen Betreuung von Kind und Eltern, um soziale und psychische Einschränkungen zu vermeiden.
Für kinderurologische Probleme können wir Ihnen in Thun eine eigene Sprechstunde anbieten. Hierbei erfolgt die Beratung und Diagnostik gemäss aktuellen Leitlinien. Kleinere Eingriffe können direkt bei uns in der Urologie in Thun, grössere dann in Kooperation mit dem Inselspital in Bern durchgeführt werden.
- Der Hodenhochstand (Kryptorchismus) bezeichnet den Zustand, wenn nach Geburt die beiden Hoden nicht im Hodensack tastbar sind. In diesem Fall sind die Hoden zumeist im Leistenkanal, seltener auch im Bauchraum gelegen und haben im Rahmen der embryologischen Entwicklung nicht den Weg ihrer natürlichen Wanderung (Descensus) vom Bauchraum in den Hodensack gefunden. Bei einigen Kindern vervollständigt sich die Wanderung noch innerhalb des ersten Lebensjahres, in vielen Fällen ist jedoch eine kleine operative Korrektur über die Leiste nötig. Diese empfiehlt sich zwischen dem 12.-18. Lebensmonat, um eine langfristige Schädigung der Keimzellen in den Hoden zu verhindern und die spätere Fruchtbarkeit zu garantieren.
- Nicht zu verwechseln mit dem Hodenhochstand ist der Pendelhoden. Hierbei liegt der Hoden zeitweise korrekt im Hodensack, wird dann jedoch durch die Kremaster Muskulatur am Samenstrang nach oben in den Leistenkanal gezogen, so dass die Hoden zeitweise nicht tastbar sind.
Die Vorhaut beim Neugeborenen ist häufig eng. Man spricht hier von einer physiologischen (natürlichen) Verengung. Diese bedarf zunächst so lange keiner Therapie, wie das Wasserlösen problemlos möglich ist. Mit zunehmendem Alter des Kindes wird dann das Zurückziehen der Vorhaut zum Thema. Wenn dies nicht möglich ist kann die Phimose zunächst versuchsweise mit einer leichten Cortisonsalbe versorgt werden. In vielen Fällen kann damit eine Weitung der Verengung erreicht werden. Kommt es vermehrt zu Entzündungen sowie nach Einsetzten der Pubertät ist dann häufig die operative Korrektur mittels Beschneidung oder Teilbeschneidung zielführend.
Fehlbildungen des Penis können isoliert und im Rahmen von Syndromen auftreten.
Häufige Fehlbildgen sind neben der allgemein bekannten Vorhautverengung die Penisschaftverkrümmung sowie Spaltbildungen des Penis. Hierbei unterscheidet sich die Hypospadie mit Spaltbildung an der Unterseite des Penis von der Epispadie, mit Spaltbildung an der Oberseite. Die Länge der Spaltbildung kann von wenigen Millimetern am Harnröhrenausgang bis hin zu einer kompletten Spaltbildung über die gesamte Strecke des Penis ausgeprägt sein.
Wichtig ist die frühzeitige Diagnostik schon beim Säugling um einen optimalen Zeitpunkt für die Behandlung finden zu können.
